Über die Fragen, welches Ausmaß die kriminellen Aktivitäten sogenannter Familienclans erreicht haben und welche kriminalpolitische Bedeutung diese Taten haben, wird in Fachkreisen heftig gestritten. Um diese bisweilen ideologisch aufgeladene Diskussion wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen, hat der Berliner Kriminologe Klaus von Lampe die polizeiöffentlich verfügbaren Daten zur Clankriminalität verschiedener Bundesländer ausgewertet. Auf der Grundlage dieser Befunde setzt er sich in seinem jüngst veröffentlichten Arbeitspapier mit verschiedenen Interpretationen des Zusammenhangs zwischen Kriminalität und Clanstrukturen auseinander.
Über die Fragen, welches Ausmaß die kriminellen Aktivitäten sogenannter Familienclans erreicht haben und welche kriminalpolitische Bedeutung diese Taten haben, wird in Fachkreisen heftig gestritten. Um diese bisweilen ideologisch aufgeladene Diskussion wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen, hat der Berliner Kriminologe Klaus von Lampe die polizeiöffentlich verfügbaren Daten zur Clankriminalität verschiedener Bundesländer ausgewertet. Auf der Grundlage dieser Befunde setzt er sich in seinem jüngst veröffentlichten Arbeitspapier mit verschiedenen Interpretationen des Zusammenhangs zwischen Kriminalität und Clanstrukturen auseinander.
Die Polizeiforschung widmet sich seit einigen Jahren dem Phänomen der arabischsprechenden Großfamilien. Den „Clans“ werden hierzulande zahlreiche spektakuläre Straftaten zugerechnet, einige ihrer Mitglieder fielen bereits im Kindes- und Jugendalter durch häufige Straftaten und eine „steile“ kriminelle Karriere auf. In den Lageberichten der Polizeibehörden nimmt die Clankriminalität mittlerweile einen nennenswerten Anteil der Ermittlungen zur Organisierten Kriminalität (OK) ein, in der Fachliteratur ist von einer neuen Dimension der OK die Rede.
Vor diesem Hintergrund widmet sich der vorliegende Text dem Phänomen der „kriminellen Clans“: Er zielt zunächst darauf ab, die im akademischen, polizeifachlichen und öffentlichen Rahmen geführte Diskussion um „Clankriminalität“ in Deutschland zusammenzufassen. Dazu bewertet er die in offenen Quellen zugänglichen Informationen zum Thema und ordnet sie in einen Bezugsrahmen ein, der sich an der internationalen wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit organisierter Kriminalität orientiert.
Klaus von Lampe arbeitet in seinem Text vier verschiedene Szenarien heraus, wie der Zusammenhang zwischen „Clans“ und „Kriminalität“ zu verstehen sein könnte.
Klaus von Lampe: „Clans“, „Clankriminalität“ und „organisierte Kriminalität“.
Eine Betrachtung aus Sicht der internationalen OK-Forschung
FÖPS Digital Nr. 9, hrsg. vom Forschungsinstitut für öffentliche und private Sicherheit (FÖPS Berlin) der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
DOI: doi.org/10.4393/opushwr-3853
Berlin im August 2022