Anna Louban
Das FÖPS Berlin war mit einem Beitrag „Deepfake-based disinformation” von Anna Louban und Milan Tahraoui auf dem Global Meeting der Law and Society Association vertreten, das vom 13. bis 16. Juli 2022 an der ISCTE University of Lisbon in Portugal stattfand. Der Leiter ihres Forschungsprojektes FAKE-ID, Prof. Dr. Hartmut Aden, leitete darüber hinaus ein Panel zu „Independent Police Oversight” auf dieser Tagung.
Am 13. – 16. Juli 2022 fand das Global Meeting der Law and Society Association an der ISCTE University Institute of Lisbon in Portugal statt. Das Thema des Jahrestreffens war „Rage, Reckoning, & Remedy“. Über 4.000 Expert*innen aus den Disziplinen Recht, Soziologie und Politikwissenschaften versammelten sich vor Ort und online, um aktuelle Forschungsergebnisse einem interdisziplinären Fachpublikum vorzustellen.
Basierend auf den KI-bezogenen Projekten FAKE-ID und Viking (Projektleitung: Prof. Dr. Hartmut Aden & Prof.in Dr. Sabrina Schönrock) stellten die wissenschaftlichen Mitarbeitenden Anna Louban und Milan Tahraoui erste Analysen zum Thema Deepfakes im politischen Kontexten vor. Diskutiert wurden aktuelle internationale Fallbeispiele der Verbreitung politischer Desinformation durch echte Deepfakes und Videos, die man als solche erscheinen lassen wollte — Fake Deepfakes. Inwiefern aktuelle und zukünftig geltende rechtliche Regulationen geeignete Werkzeuge für den gesellschaftlichen Umgang mit dem Phänomen Deepfakes darstellen wurde u.a. anhand des am 21. April 2021 von der Europäische Kommission vorgelegten Entwurfs einer Verordnung über Künstliche Intelligenz („AI Act“) dargestellt. Darüber hinaus wurden die grundsätzlichen Herausforderungen der Operationalisierung ethischer und rechtlicher Voraussetzungen für die Entwicklung und den Einsatz von Verfahren der Künstlichen Intelligenz (KI) in polizeilichen Anwendungen thematisiert.
Im Panel von Prof. Dr. Hartmut Aden mit dem Thema Independent Police Oversight: Towards International Standards? wurden interdisziplinäre Forschungsprojekte aus u.a. den USA und Südafrika vorgestellt, die sich mit den jeweiligen besonderen Strukturen der Polizei und der Schwierigkeit, Strukturen zu etablieren, um die Arbeitsweisen der Polizei zu kontrollieren. Roman Thurn berichtete in diesem Zusammenhang von den Ergebnissen des bereits abgeschlossenen FÖPS-Projektes MEDIAN (Projektleitung: Prof. Dr. Hartmut Aden & Prof.in Dr. Sabrina Schönrock), das sich mit den Chancen und Risiken beim Einsatz neuer Technologien für den Polizeieinsatz befasste.
Auch wenn die Technik der anhaltenden Hitzewelle in Portugals Hauptstadt nicht immer Stand halten konnte, erwies sich die Jahreskonferenz der Law and Society Association auch in diesem Jahr als eine wunderbare Möglichkeit, sich fachlich auszutauschen und das HWR/FÖPS-Netzwerk international zu stärken.
Links
- Die Law and Society Association: https://lawandsociety.site-ym.com/
- 2022 Global Meeting (Lisbon): https://www.lawandsociety.org/2022globalmeetinglisbon/