Seit Ende des 20. Jahrhunderts finden in den deutschen Städten zunehmende räumliche Segregationsprozesse statt, mit denen die Auf- und Abwertung einzelner Stadtviertel verbunden ist. Das zeigt sich beispielsweise an Bahnhöfen, öffentlichen Plätzen und Parkanlagen, die „lebenswerter“ gestalten werden sollen, aber gleichzeitig kapitalschwache Personengruppen und sozial Marginalisierte von diesen Orten verdrängen. Der Sammelband stellt diese Strukturierungs- und Zugriffsmöglichkeiten auf die Ressource Stadt dar und will die damit verbundenen gesellschaftlichen Machtstrukturen in ihrer Komplexität aufzeigen. Die Beiträge fokussieren sich auf verschiedene Akteur*innen aus kommunalen, sicherheitsproduzierenden sowie „helfenden“ Institutionen und Organisationen, etwa der Polizei, dem Ordnungsamt, der Sozialen Arbeit, der Politik und Zivilgesellschaft.
Der Band versammelt die Beiträge der Abschlusstagung „Die institutionelle Raumproduktion des Städtischen“ des von der DFG geförderten Projektes „Die Konstruktion von Räumen im Kontext von Sicherheit – Raumwissen bei der Polizei (KORSIT)“. Er gliedert sich in drei Abschnitte: der erste beschäftigt sich mit der Konstruktion von Sicherheit und Unsicherheit durch Polizei und andere Akteur:innen, der zweite thematisiert räumliche Inklusions- und Exklusionspraktiken und der dritte konzentriert sich auf Prozesse der Transformation des Urbanen am Beispiel von Kontrollzentralen und Städteplanungen.